Finanzplanung beginnt im Kopf
Die meisten Menschen scheitern nicht an komplexen Finanzprodukten. Sie scheitern an simplen Gewohnheiten, die sich über Jahre eingeschlichen haben.
Ich sehe das seit 2018 in Beratungsgesprächen – kluge Leute mit guten Einkommen, die trotzdem keinen Überblick haben. Das Problem? Niemand hat ihnen beigebracht, wie man über Geld nachdenkt, bevor man es ausgibt.
Deswegen teile ich hier Ansätze, die tatsächlich funktionieren. Keine Tricks. Nur praktische Methoden, die Sie ab morgen nutzen können.
Was wirklich hilft beim Vermögensaufbau
Klingt banal, aber die wenigsten machen es konsequent. Richten Sie ein separates Konto ein, auf das Ihr Gehalt läuft. Von dort überweisen Sie sich selbst einen festen Betrag als "Gehalt" auf Ihr Alltagskonto.
Der Rest bleibt liegen. So sehen Sie sofort, wie viel Sie wirklich sparen – ohne ständig nachrechnen zu müssen. Funktioniert auch bei unregelmäßigem Einkommen.
Wer sich auf Disziplin verlässt, verliert. Richten Sie Daueraufträge ein – für Sparraten, Versicherungen, alles was regelmäßig sein muss.
Ich sehe ständig Leute, die "eigentlich" jeden Monat 200 Euro beiseitelegen wollen. Aber dann kommt irgendwas dazwischen. Mit einem Dauerauftrag am Monatsanfang passiert das nicht.
Ja, das nervt. Aber es bringt mehr als jede App oder jedes Budget-Tool. Schreiben Sie drei Monate lang jeden Cent auf, den Sie ausgeben.
Danach wissen Sie genau, wo Ihr Geld hingeht. Die meisten sind schockiert, wenn sie sehen, was sie für unbewusste Kleinigkeiten ausgeben. Coffee-to-go, Lieferdienste, Spontankäufe online – das summiert sich.
Drei Monatsgehälter auf einem Tagesgeldkonto. Punkt. Erst danach macht es Sinn, über ETFs oder andere Anlagen nachzudenken.
Ohne Puffer verkaufen Sie im Notfall Ihre Investments zum schlechtesten Zeitpunkt. Das kostet mehr, als Sie durch höhere Renditen jemals gewinnen würden.
Urlaub, Reparaturen, Geschenke – nichts davon kommt überraschend. Trotzdem reißen solche Ausgaben bei vielen jedes Mal ein Loch ins Budget.
Schätzen Sie am Jahresanfang, was 2025 auf Sie zukommt. Teilen Sie die Summe durch zwölf und legen Sie das monatlich beiseite. Wenn im Juli die Autoreparatur kommt, ist das Geld da.
So setzen Sie es praktisch um
Theorie ist schön. Aber ohne konkrete Schritte passiert nichts. Hier sind Ansätze, die sich bei meinen Mandanten bewährt haben.
Die 50-30-20 Regel als Startpunkt
50% Ihres Nettoeinkommens für Fixkosten (Miete, Versicherungen, Lebensmittel). 30% für Freizeit und Lebensqualität. 20% zum Sparen oder Schuldenabbau.
Passt nicht perfekt auf jeden? Stimmt. Aber es gibt Ihnen eine Orientierung. Viele stellen fest, dass ihre Fixkosten bei 70% liegen – dann wissen Sie, wo das Problem liegt.
Nutzen Sie die Regel nicht als starres Gesetz, sondern als Diagnosewerkzeug. Wenn Sie feststellen, dass Sie nur 5% sparen können, müssen entweder die Fixkosten runter oder das Einkommen hoch. Klingt hart, ist aber die Realität.
Monatliche Finanzroutine
- Kontostand prüfen
- Ausgaben kategorisieren
- Budget für nächsten Monat anpassen
- Sparraten überprüfen
- Investitionen checken
Eine Stunde am Monatsende. Das reicht. Mehr braucht es nicht, wenn Sie ein System haben.
Erste Schritte
Beginnen Sie mit einem Haushaltsbuch – digital oder auf Papier. Hauptsache, Sie erfassen drei Monate lang alles.
Gewohnheiten ändern
Identifizieren Sie die drei größten Ausgabenposten, die Sie reduzieren können. Konzentrieren Sie sich nur darauf.
Langfristig denken
Sobald Ihr Notgroschen steht und Sie 10% sparen, können wir über Vermögensaufbau sprechen. Ab Herbst 2025 bieten wir dazu Workshops an.